Samstag, 14. Mai 2011

Bikeshops.de Story Teil 1

Wie kommt man eigentlich in die Fahrradbranche?
Bei mir war es der Klassiker: Mit 16 suchte ich einen Job neben der Schule, hatte durch einige selbst gepimpte Bikes ein paar Grundkenntnisse und das große Glück, dass der lokale Gevelsberger Fachhändler billiges Personal brauchte.
Und dort blieb ich.  Immer, wenn es neben Abi, Studium und Ausbildung möglich war. Montieren, reparieren, verkaufen. 
Die Topmarken von damals sind auch heute noch präsent: Koga, Giant, Merida, Kettler.
Während des Studiums habe ich mich 1996 selbständig gemacht und die RIM GmbH gegründet. Zunächst so ganz ohne Bezug zum Fahrrad: Das erste große Projekt war ein Oldtimermarkt mit Serviceleistungen für Fachhändler. Erst 1997 habe ich dann mit Unterstützung einiger ZEG Händler das Bikeshops.de Portal gegründet. Weil zu dem Zeitpunkt eine eigene Domain wirtschaftlich unsinnig war, bekam jeder Händler eine Adresse in Form: www.bikeshops.de/mueller.
In Schwelm gibt es  heute noch ein Fachgeschäft, dass auf der Fassadenwerbung eine solche Bikeshops-URL  angibt, obwohl auch die mittlerweile eine eigene Domain besitzen.

Die ersten Jahre waren Abenteuer: Man muss mal versucht haben, einem Geschäftsmann eine Internet-Homepage zu verkaufen, obwohl gar kein Internetanschluss, teilweise auch kein Computer im Geschäft vorhanden war. 
Dementsprechend aufwändig war die Kommunikation. Emailanfragen z.B. zu Preisen oder Produkten kamen bei uns an, wurden ausgedruckt, per Fax an den Händler geschickt, der darauf seine Antwort schrieb, an uns zurückfaxte und wir die Antwort dann vom Fax abschrieben und an den Kunden mailten.
An 1:1 Kommunikation war nicht zu denken, es vergingen Tage, bis der Kunde eine Nachricht erhielt. Und die waren dann auch noch eher feindlich: "Schreiben Sie, dass wir uns nicht für Preisanfragen interessieren. Das haben wir gar nicht nötig." war so eine typische Reaktion, mit der viele unser Kunden auf die sich anbahnenden Veränderungen durch das WWW reagierten. Onlineshops waren verpönt. Niemand wollte damals glauben, dass irgendwann einmal Fahrräder in nennenswertem Umfang online bestellt werden konnten.
Erst 2003 hatte auch der letzte Händler eine eigene Emailadresse. Ein großes Fest für meine Mitarbeiter;)

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