Donnerstag, 10. Januar 2013

Gefunden werden Teil 3! Backlinks (und Links)

Keine andere SEO-Maßnahme ist so wichtig wie Backlinks. Und kaum eine andere Maßnahme erfordert so viel Geduld und auch Leistung. Backlinks sind die Marathon-Disziplin im SEO-Bereich. Aber eigentlich sollten gerade Fachhändler keine Probleme damit haben, dieses Mittel geschickt für die eigene Homepage einzusetzen.


Auch wenn der Begriff etwas irreführend ist, sind Backlinks recht einfach erklärt: Es handelt sich um Verweise von anderen Websites auf die eigene Homepage. Das können z.B. Händlerverzeichnisse von Markenlabels sein, die dort neben der Adresse des Händlers auch die Internetadresse nennen (und verlinken, also anklickbar publizieren). Das können aber auch Verweise von zufriedenen Kunden sein, die einen Link zur Händlerhomepage auf die eigenen Facebookseite bringen.

Backlinks sind virtuelle Empfehlungen

Eigentlich sind Backlinks daher nichts anderes als Empfehlungen im virtuellen Netz. Was sich erst einmal einfach anhört, kann aber durchaus komplex sein.

Hierzu mal ein Beispiel:
Nehmen wir einmal an, ein Sporthändler ist anerkannter Fachmann für geschäumte Skischuhe mit nicht unerheblichem Einzugsgebiet.
Der Schaumspezialist macht seine Sache vorbildlich und daher steigen die Kunden hochzufrieden mit tatsächlich schmerzfreien Füßen in die nächste Buckelpiste. Beim Apres-Ski fragt dann erfahrungsgemäß der Tischnachbar mit schmerzverzehrtem Gesicht, warum denn der zufriedene Kunde trotz eines harten Skitags auf den Tischen tanzen kann und der zufriedene Kunde antwortet mit einem wissenden Lächeln, dass dies wohl zum einem an der eigenen Kondition, zum anderen aber wohl auch an den geschäumten Skistiefeln liegen könnte. Und es stellt sich heraus, dass der Schaumschuhfachmann eigentlich nur 100km vom schmerzgeplagten Nachbarn entfernt ist. Und während die letzten Takte verklingen, ist der nächste Kunde für geschäumte Skischuhe schon so gut wie sicher...

Jetzt nehmen wir zeitgleich an, dass der zufriedene Kunde eine Facebook-Seite oder eine eigene Homepage betreibt und dort Bilder des Buckelpisteevents und auch der anschließenden Party postet mit dem folgenden Nachsatz:
"Ohne meine geschäumten Ski-Schuhe hätte ich das früher nicht geschafft. Auch wenn es nicht billig war habe ich immer noch keine schmerzenden Füße. Besten Dank an www.meinskischuhspezialist.de "

Schon hat unser Skischuhspezialist ohne weiteren Aufwand einen richtig guten Link auf seine Homepage, der ihm vermutlich mehr Kunden bringen wird, als der erwähnte, zufriedene Kunde jemals beim Apres Ski kennenlernen kann.

Denn auf eines kann sich unser Schaumspezialist verlassen:
Google erkennt, dass hier ein gut vernetzter Sportler hochzufrieden in den Alpen unterwegs ist und wird bei der nächsten Suchanfrage nach "ski füße schmerzen" vermutlich zum einen den Beitrag des Kunden anzeigen aber zeitgleich auch den Link auf die Händlerhomepage.

Qualität von Empfehlungen

Es lohnt sich aber, mal die Parameter zu durchleuchten, die Google so sicher machen, dass hier eine wichtige Empfehlung ausgesprochen wird. Denn nicht jeder Backlink auf eine Händlerhomepage muss ja zwangsläufig besonders gut sein. Genau wie nicht jede Empfehlung im wirklichen Leben in jedem Fall richtig sein muss.
  • Da ist z.B. die Tatsache, dass der zufriedene Kunde die Meldung auf seiner privaten Homepage und Facebook-Seite postet. Dies zeugt schon mal davon, dass es bei dieser Empfehlung wohl nicht direkt um kommerzielle Interessen geht. Denn kein normaler Mensch vergrault seinen Freundeskreis mit irgendwelchen billigen Werbesprüchen.
  • Außerdem hat der zufriedene Kunde nicht einfach den Skischuh fotografiert und dieses Bild verlinkt, sondern den Link in einen durch Google lesbaren Text gepackt, der dazu noch im Kontext zum Themengebiet Ski und Skischuhe auftaucht.
  • Zu einem richtig guten Backlink wird die Verlinkung auf die Händlerhomepage natürlich auch dann, wenn es sich z.B. um einen bekannten Ski-Sportler mit eigener Fanseite handelt. Google erkennt ja anhand der Suchanfragen zu dem Namen des Sportlers, dass dieser wohl durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Szene hat.
  • Vieleicht handelt es sich aber auch um einen Sportjournalisten, der den Grund der schmerzfreien Füße in einem der nächsten Beiträge unter Spiegel Online bringt. Das würde den Laden des Schaumschuhspezialisten vermutlich rocken, denn Google vertraut den Links von den großen Newsportalen in besonderem Maße.
  • Google stellt natürlich auch fest, ob es sich um die einsame Empfehlung eines einzigen Kunden handelt oder ob schon andere zufriedene Kunden unseren Spezialisten gelobt haben. Eine entsprechende Masse von Menschen kann sich nach dieser Logik weniger irren.
  • Wenn aber jetzt die Anzahl der Empfehlungen bzw. Backlinks im arithmetischen Mittel aussergewöhnlich hoch ist oder innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums aufgebaut wurde, wird Google wohl zu Recht vermuten, dass hier irgendwie manipuliert wurde. In diesem Fall kann ein Backlink auch negative Folgen haben, indem Google die Position nach unten stuft.

Zukünftig wird Google vermutlich noch ganz andere Parameter für die Qualifizierung eines Backlinks heranziehen. Technisch könnte Google ja anhand der Geokoordinaten des Kunden-Smartphones erkennen, dass sich dieser tatsächlich in den Alpen aufhält und nicht in Hamburg. Das heißt, der Beitrag ist kein Fake und verdient damit ein hohes Ranking.

Fachhandels-Backlinks

Um es ganz einfach zu sagen: Es gibt keinen wichtigeren Erfolgsfaktor als gute Backlinks aber es gibt auch keinen Faktor, der schwieriger zu erreichen ist. Denn einen guten Backlink erlangt man nur durch aussergewöhnliche Leistung und viel Geduld.

Regionale Fachhändler haben erstaunlich viele Möglichkeiten, qualitativ gute Backlinks aufzubauen und viele betreiben dies bewusst oder unbewusst schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Hier einige Beispiele für den soliden Backlinkaufbau:

Backlinks durch Kundenempfehlungen

Genau hier kommt die Stärke des lokalen Fachhandels ins Spiel: Die local heros kennen ihre Kunden und haben damit unglaubliche Vorteile gegenüber jedem anonymen Onlineshop. Bei einem guten Backlink oder einer ehrlichen Empfehlung geht es selten um den günstigsten Preis sondern meist um die aussergewöhnliche Leistung oder die Empathie. Also doch eigentlich das Steckenpferd des guten Fachhändlers.
Ein local hero kann ganz sympathisch und freundlich seine langjährigen Kunden auffordern, ein wenig Werbung für ihn zu machen. Ein Link auf der Facebook-Seite oder auf einer typischen Empfehlungsseite reicht absolut aus, um gute Backlinks zu erhalten. Diese Leistung kann nicht eingefordert werden sondern muss selbstverständlich sein wie der Rabatt, den der Kunde an der Kasse nachfragt.
Und die Kunden geben diese Empfehlung gerne, wenn die Leistung tatsächlich stimmt.
Eine solche Empfehlungsmöglichkeit gibt es z.B. auch bei Google Places und was spricht dagegen, bereits im Laden einen Rechner zu installieren, auf dem der Kunde eine Bewertung abgeben kann? Die Hotelbranche ist hier offensichtlich sehr viel weiter, denn dort findet man die Bewertungsmöglichkeit mittlerweile häufiger direkt beim Checkout. Und erfahrungsgemäß fallen wohl die Bewertungen besser aus, wenn der Hotelier daneben steht;)

Backlinks auf Markenseiten

Und die local heros haben weitere Vorteile gegenüber den großen Onlineshops: Langjährige und vertrauensvolle Kontakte zu den Herstellern bzw. Lieferanten. Deren Markenhomepages sind eigentlich der optimale Platz, um themenrelevante und vertrauenswürdige Backlinks zu erhalten, denn diese Marken sind das Umsatz-Zugpferd jedes Fachhändlers.
In der Praxis ist aber oftmals festzustellen, dass auf vielen Markenseiten zwar ein Händlerverzeichnis zu finden ist, dies aber aus suchmaschinentechnischer Sicht nicht für den Aufbau von guten Backlinks optimiert ist. Das ist z.B. dann der Fall, wenn die einzelnen Händleradressen und Verlinkungen zu den Händlerhomepages nur über Suchfelder zu finden sind, in denen man als Kunde z.B. einen Ort oder eine PLZ eingeben soll.
Was zunächst einmal wirklich bequem aussieht, stellt sich bei genauerer Betrachtung als SEO-Bremse heraus: Eine Suchmaschine wie Google durchsucht täglich aufs Neue dieses Händlerverzeichnis nach Inhalten und findet immer wieder ein leeres Suchfeld vor. Was soll die heimatlose Suchmaschine hier denn jetzt eintragen, um Inhalte zu finden? Deutschland? Den Namen des Rechenzentrums oder die Nummer des Serverschranks?
Besser wären es, neben der Formularsuche zusätzliche Wege anzubieten, um z.B. über Verlinkungs-Strukturen ebenfalls zu einer Händlerliste zu gelangen. Jede Suchmaschine ist in der Lage, solchen Verlinkungen zu folgen.
Eine wichtige Empfehlung für jeden Fachhändler ist daher immer, die Händlerverzeichnisse aller Markenhomepages im eigenen Sortiment regelmäßig zu kontrollieren. Ist dort ein korrekter Link zur eigenen Homepage zu finden? Ist dieser Link möglichst ein Textlink (also nicht nur ein Symbol)? Ist der Händlereintrag auch ohne Such-Feld erreichbar?

Backlinks von Portalen

Auch Verlinkungen von öffentlichen Verzeichnissen und Adress-Suchmaschinen sind Gold wert. Ein Backlink bzw. eine Verlinkung zur Händlerhomepage ist heute in den meisten Fällen Bestandteil eines (meist kostenpflichtigen) Eintrags.
Wenn diese Portale zusätzlich noch Spezialsuchmaschinen mit einer hohen Themenrelevanz sind, bewertet Google die Links zu den Händlerhomepages entsprechend hoch. Für den Fahrradbereich wäre hier also z.B. unser eigenes Bikeshops.de Portal zu nennen.

Aufpassen sollte man bei allen Angeboten, die darauf abzielen, mit einem einmaligen Aufwand in hunderten von Verzeichnissen aufgenommen zu werden. Zum einen bringt es in der Realität ziemlich wenig, als regionaler Händler in einem chinesischen Adressverzeichnis wiedergefunden zu werden. Zum anderen kann ein solcher manipulativer Linkaufbau kontraproduktiv sein, weil Google schnell erkennt, dass hier getrickst wird.

Regionale Backlinks

Im Normalfall kennt jeder Fachhändler in seinem Ort eine Menge weiterer Unternehmen, die eine Homepage betreiben. Es ist in jedem Fall empfehlenswert, mit möglichst vielen einen Linktausch zu vereinbaren. In der Praxis ist das recht einfach: Die Pizzeria um die Ecke setzt einen Link auf die Homepage des Fachhändlers und umgekehrt integriert der Fachhändler einen Hinweis mit Link auf die Pizzeria-Homepage. Gerne mit Logo aber noch besser mit etwas Werbetext.

Aber was hat unser erwähnter Sporthändler mit Spezialgebiet geschäumte Skischuhe davon, auf der Homepage einer Pizzeria genannt zu werden? In der Praxis wird es keinen Kunden interessieren, ob er nach dem Skischuhkauf in der Nähe eine Pizza findet. Aber Google interessiert das, denn beide Unternehmen haben eine Gemeinsamkeit, die bei fast jeder Google-Suchanfrage äußerst wichtig ist: Beide Unternehmen sind im gleichen Ort ansässig und bilden dort wohl offensichtlich ein kleines Netzwerk. Und Google braucht Netzwerke, um die richtigen Treffer anzubieten.

Noch interessanter wird es, wenn Links zur Fachhändler-Homepage auf Seiten zu finden sind, die neben dem gleichen Ort auch zusätzlich noch andere Übereinstimmungen bieten. Der Skischuhfachmann ist also immer gut beraten, die Sportvereine oder Skischulen in der Umgebung zu bitten, einen Link zur Händlerhomepage auf die Vereinsseite zu setzen. Und auch hier ist es eigentlich selbstverständlich, dass die Vereinsseite ebenfalls verlinkt wird.

Backlinks kaufen?

Man wird sich relativ einfach vorstellen können, dass gute Backlinks richtig viel Geld wert sind und viele SEO-Spezialisten betreiben heute komplexe Linkfarmen, um qualitativ hochwertige Backlinks anbieten zu können. Das Ziel ist hierbei immer, den Linkaufbau möglichst organisch wachsen zu lassen, damit Google nicht direkt erkennt, dass hier wohl manipuliert wird.

Ob der Kauf von Backlinks für das Ranking einer normalen Fachhändlerhomepage ratsam ist, kann man sicher nicht pauschal beurteilen. Aber sicherlich sollte dies immer parallel zu den oben genannten Maßnahmen verlaufen und um deren Aufbau sollte sich der Unternehmer lieber selbst kümmern.

Etwas anders ist die Situation, wenn es sich um SEO-Maßnahmen für einen bundesweit tätigen Onlineshop handelt. Hier ist in jedem Fall eine umfangreiche und professionelle SEO Unterstützung zu empfehlen.


Wie relevant sind ausgehende Links?

Praktisch jeder Fachhändler führt auf seiner Homepage eine Liste der Marken, die er im Programm hat und regemäßig stellt sich hier die Frage, ob es Sinn macht, die Markenlogos mit der Markenwebsite zu verlinken. Schließlich will ja jeder Händler den Kunden auf der eigenen Seite halten und nicht an die Konkurrenz verlieren. Daher werden dann oftmals zwar die Marken gelistet aber es erfolgt keine Verlinkung nach aussen.
Dieser Wunsch der Fachhändler wird in Branchen, bei denen die Marken häufig mit eigenen Onlineshops zur ernsthaften Konkurrenz werden, umso verständlicher.

Grundsätzlich ist es aus suchmaschinentechnischer Sicht allerdings ratsam, ausreichend ausgehende Links auf der Homepage zu führen. Google bewertet ja nicht nur die Anzahl und Qualität der Backlinks sondern durchaus auch die Tatsache, ob die Homepage eine Sackgasse ist, auf die man zwar über sehr viele verschiedene Wege gelangt, aus der man aber nur schwer wieder hinausgelangt.

Dies ist ja nicht nur für die Suchmaschine ein tatsächliches Hinderniss sondern auch für die Nutzer, die es heute oft gewohnt sind, das Web per Klick zu erleben und dabei ausschließlich auf Verlinkungen angewiesen sind.

Ein weiterer Punkt ist eigentlich in der Praxis noch viel wichtiger: Kaum ein Kunde wird ausgerechnet über die Markenseite eines Fachhändlers auf eine Marke aufmerksam. Es ist vielmehr umgekehrt so, dass der Kunde die Marke bereits kennt und er eher über die Markenhomepage auf der Fachhänder-Website landet. Auch statistisch gehören die Markenwebsites des Fachhändlers nicht gerade zu den meistbesuchten Seiten.

Daher blockiert man sich mit den fehlenden Links zur Markenhomepage in den meisten Fällen völlig unnötig ein wichtiges SEO-Kriterium.

Allerdings sollte man hier aber auch durchaus darauf achten, dass nicht nur auf der Händler-Homepage sondern im Gegenzug auch im Fachhandelsverzeichnis der Markenhomepage ein Link bzw. Gegenlink zu finden ist. Dies ist leider nicht immer selbstverständlich.

Fazit 

Backlinks sind das Salz in der Suppe und die Marathon-Disziplin eines jeden Homepagebetreibers.
Der Fachhandel hat hierbei unglaublich viele Möglichkeiten, mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein langfristig gutes Ergebnis zu erzielen.

Gefunden werden Teil 2! Aktuelle Inhalte

Das Pflichtprogramm für jeden Homepagebetreiber ist die Pflege und Aktualisierung von Inhalten. Denn Kunden erwarten aktuelle Homepageinhalte und für Google ist die Aktualität ein wesentlicher Faktor, um die Website bei Suchanfragen ganz oben zu listen. Aber die Realität sieht in der Praxis oftmals völlig anders aus. Dabei läßt sich der Großteil der Arbeiten mit einem minimalen Pflegeaufwand realisieren.

Die Homepage als Schaufenster
Das Ziel einer Fachhandels-Homepage ohne Onlineshop-Funktionalität ist eigentlich recht einfach erklärt: Die Homepage soll einen Interessenten zum Besucher im Ladenlokal machen und im Optimalfall zum zahlenden Kunden.
Damit sind die Aufgaben eigentlich identisch mit der Werbewirkung der klassischen Schaufensterfront. In beiden Fällen sollen Kunden durch einen Mix von Gestaltung und Produktauswahl dazu animiert werden, das Ladenlokal zu besuchen. Es wäre aber wohl eher kontraproduktiv, wenn die Schaufensterfront ausschließlich nach designtechnischen Aspekten gestaltet wäre ohne irgendein Produkt oder besonderes Angebot zu präsentieren. Genauso falsch wäre es, auf einem begrenztem Raum eine zu hohe Anzahl an Produkten präsentieren zu wollen. Ziel ist daher wohl immer, die gegebene Fläche zum Einen ansprechend zu gestalten, zum Anderen aber durch die Produktauswahl und Preisgestaltung genau die Käuferschicht anzusprechen, die man gerne im Ladenlokal sehen will.

Was für die Schaufensterfront selbstverständlich ist, gilt in gleichem Maße auch für die Homepage. Allerdings kann der Fachhändler durch dieses Medium nicht nur den potenziellen Interessenten erreichen, der sich eher zufällig vor dem Schaufenster aufhält sondern man kann hier durch die Auswahl der präsentierten Produkte, Marken und Preise ganz gezielt völlig neue Besuchergruppen ansprechen.


Was die Besucher erwarten
Zunächst mal sollte analysiert werden, welche Bereiche der Homepage denn überhaupt am Häufigsten besucht werden. Warum sollte Zeit in die Pflege von Inhalten investiert werden, die selten oder gar nicht aufgerufen werden?
Bei Auswertungen aller von RIM betreuten Fachhändler-Homepages ist leicht erkennbar, dass das Verhalten der Homepagebesucher ziemlich parallel zum Verhalten der Besucher im Ladenlokal verläuft. Und dieses Verhalten ist auch nicht weiter überraschend:
Ein Anteil von über 95% der Seitenaufrufe auf Fachhändler-Homepages betrifft Inhalte mit Produkten oder Produktinformationen. Besonders hohen Stellenwert haben standardmäßig die Seiten mit aktuellen Angeboten und zwar völlig unabhängig von der betroffenen Branche. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn auch Besucher im Ladenlokal sollten in den meisten Fällen dort sein, um Produkte zu suchen und zu kaufen. Und reduzierte Ware zieht eben auch hier mehr Kunden in das Ladenlokal.
Die wenigsten Besucher werden sich wohl für die Historie des Unternehmens interessieren.

Warum investieren aber viele Händler zum Beispiel mehr Zeit mit der Pflege der "Wir über uns"-Seite oder "Unser Team" - Seite als mit der Pflege von aktuellen Angeboten? Und das, obwohl schnell zu erkennen ist, dass solche Content-Seiten nur zu einem Bruchteil so häufig besucht werden?
Hiermit wird man zumindest nicht den Erwartungen der Kunden gerecht und zusätzlich entsteht völlig unnötiger Zeitaufwand und damit unnötige Kosten.

Was Google erwartet
Die Häufigkeit der Aktualisierung einer Website ist eines der wichtigsten Kriterien, um bei Google gut gefunden zu werden. Und Google belohnt häufige Aktualisierungen nicht nur mit einer guten Positionierung bzw. Ranking sondern auch mit der Tatsache, dass solche Websites sehr viel häufiger von Google nach neuen Inhalten durchsucht werden.
Im Klartext heisst das: Bei häufig aktualisierten Websites ist Google in der Lage neue Angebote oder besondere Aktionen bereits wenige Stunden nach Veröffentlichung in den Suchergebnissen anzuzeigen. Bei Websites, die selten oder gar nicht gepflegt werden, kann dies Tage oder Wochen dauern.

Praxis-Tipps für aktuelle Inhalte 
Die folgenden Empfehlungen gelten für Fachhändler-Homepages ohne Onlineshop-Funktionalität.  
  • Kontrolle der Basisdaten! Stimmen Öffnungszeiten und Adresse? Ist die Markenübersicht aktuell? Funktioniert das Kontaktformular und das Anfahrtsrouting? Ist das Impressum auf aktuellem Stand?
    Mit der regelmäßigen Prüfung einiger grundlegender Homepageinformationen vermeidet man oftmals verärgerte Kunden.
  • Angebote wöchentlich aktualisieren! Aus suchmaschinentechnischer Sicht reicht es, teilweise den Beschreibungstext zu einem Artikel etwas abzuwandeln. So wird dann aus dem "Rennrad mit Dura Ace" das "Dura Ace Racingbike", aus einem "Business-Schuh" der "Schuh für jeden geschäftlichen Anlass". Google erkennt darin aktualisierte Inhalte.
  • Anzahl an Angeboten überschaubar halten! Es ist wesentlich besser, ständig 20 spannende und aktuelle Produkte mit gutem Text und Bild zu präsentieren als den Versuch zu starten, das Gesamtsortiment abzubilden. Dies erwartet ein Besucher weder in Ihrem Schaufenster noch auf Ihrer Homepage.
  • Angebots-Bild, PDF oder Video reicht nicht! Eine Suchmaschine kann ausschließlich Text interpretieren und erkennt zunächst mal in keinem Fall den tatsächlichen Inhalt eines Bildes oder Werbemotivs. Auch SEO-Maßnahmen wie das Title-Tag  sind nicht geeignet, längere Textpassagen zu ersetzen. Allerdings ist es nicht empfehlenswert, ein Angebot ohne Bild zu integrieren.
  • Individualität ist Trumpf! Verwenden Sie nach Möglichkeit Ihre eigenen Formulierungen für das Produkt und verzichten Sie darauf, die Texte von der Herstellerhomepage zu kopieren.
  • Klare Worte! Nutzen Sie für die Beschreibung des Angebots die Fachbegriffe, die auch Ihre Kundschaft bei einer Suche verwenden würde. Vermeiden Sie ungebräuchliche Abkürzungen.
  • Bildrechte klären! Dürfen Sie das Bildmaterial vom Hersteller für Ihre Homepage verwenden? Im Zweifelsfall sollten Sie eher eigene Fotos anfertigen. 

Mittwoch, 9. Januar 2013

Gefunden werden Teil 1! Die Grundlagen

Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung für Fachhändler

"Wie werde ich denn besser gefunden?" - Das ist wohl die häufigste Fragen von Fachhändlern zu der eigenen Unternehmens-Website. Und dies ist sicherlich auch die wesentliche Frage, denn eine Website, die bei den wichtigen Suchbegriffen niemals erscheint, ist relativ sinnlos.


Suchmaschineoptimierung, oder search engine optimization (SEO) ist das Zauberwort und die Workshops, Bücher und Experten zu diesem Thema gehen ins Unendliche. Allesamt gespickt mit einer Vielzahl von diversen Fachbegriffen, die nicht eben selbsterklärend sind. Warum sollte sich ein regionaler Fachhändler also mit Onpage, Offpage, Backlinks, Referrern, Alt-Attributen und Rankings beschäftigen, wenn doch eigentlich der Auftrag an den Dienstleister war, sich um eine gute Suchmaschinenposition zu kümmern?

Was passiert eigentlich, wenn ein Benutzer den Begriff "Schuhe" oder "Fahrrad" bei Google eingibt und warum wird immer die Konkurrenz eher gefunden als man selbst?
Da diese Thematik nicht trivial ist, sollte man auf jeden Fall die Grundlagen hierzu kennen. Nur dann ist man als Fachhändler auch in der Lage, mit vertretbarem Aufwand eine erfolgreiche Homepage zu betreiben.

Fokus auf Google
Eines wird jeder, der sich mit Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzt, schnell erkennen: Obwohl weltweit tausende von verschiedensten Suchmaschinen existieren, ist nur eine wirklich relevant: Google. Diese unangefochtene weltweite Monopolstellung ist sicherlich nicht ohne Skepsis zu sehen, bringt aber dem Homepage-Inhaber einen ganz klaren Vorteil: Er kann sich bei der Frage, ob seine Seite gut gefunden wird, auf die Treffer von Google konzentrieren und muss sich nicht um weitere Suchmaschinen kümmern. Denn auch alternative Suchmaschinen orientieren sich fast immer an den von Google gesetzten Standards. Wenn also eine SEO-Maßnahme bei Google funktioniert, klappt es im Normalfall auch bei allen anderen.

Vertrauensfrage
Einige Zahlen zu Google:
  • Umsatz 2012: über 50 Mrd Dollar
  • Gewinn 2012: über 10 Mrd Dollar
  • weltweit ca. 54.000 Mitarbeiter
  • ca. 3 Mrd. Suchanfragen pro Tag
  • Anzahl der Google-Server: 1 Mio (geschätzt)
Die offiziellen und inoffiziellen Zahlen zu der weltweiten Nr. 1 der Suchmaschinen sind derart gigantisch, dass sie Angst machen können. Tatsächlich hat Google aber allen Grund dazu, mögliche Ängste zerstreuen zu wollen. Denn das Geschäftsmodell basiert ausschließlich auf Vertrauen in die Qualität der gelieferten Ergebnisse von Suchanfragen. Und Angst war schon immer der größte Feind des Vertrauens.

Hieraus kann man zwei Dinge ableiten:
  1. Gute Treffer-Ergebnisse:
    Google wird wohl solange erfolgreich sein, solange sich die Benutzer darauf verlassen können, für eine bestimmte Suchanfrage die richtigen Treffer zu erhalten. Und zwar unabhängig vom Werbebudget des jeweiligen Homepagebetreibers. Dies erklärt auch, warum bei fast allen Suchbegriffen qualifizierte Foreneinträge vor vielen kommerziellen Angeboten gelistet werden.
  2. Hoher Manipulations-Schutz:
    Falls eine Website nicht unter den ersten Treffern erscheint, ist es eher unwahrscheinlich, dass es im Rahmen der normalen Möglichkeiten liegt, diese Suchergebnisse langfristig gravierend manipulieren zu können. Und Google schreckt auch nicht davor zurück, selbst sehr prominente Websites aus den Suchergebnissen zu verbannen, wenn diese zu exzessiv tricksen wollen. Bestes Beispiel war im Jahr 2006 die Website von BMW, die zeitweise komplett aus dem Suchindex verbannt wurde.
Ranking-Faktoren
Google selbst gibt an, dass ca. 200 Faktoren beeinflussen, ob eine Website bei einem bestimmten Suchbegriff gefunden wird und an welcher Stelle der Treffer dann bei den Ergebnissen erscheint. Die vollständige Liste dieser Faktoren wird allerdings verständlicherweise nicht veröffentlicht und kein Experte kennt alle Faktoren oder deren Wichtigkeit bzw. Relevanz.

Aber eigentlich läßt sich immer mit gesundem Menschenverstand erklären, warum Google bei einer Suchanfrage eine Website höher bewertet als die andere. Denn letztlich sind die Kriterien für diese Auswahl sehr identisch mit den Faktoren, wie wir im realen Leben ein Unternehmen oder Personen bewerten.

Ranking-Faktor Backlinks
So sind z.B. Empfehlungen von einer dritten Seite immer sehr viel mehr wert als alle Marketingmaßnahmen, die man selbst betreiben kann. Wenn dann diese Empfehlung noch von jemandem kommt, der wohl tatsächlich als Experte auf seinem Gebiet gilt, ist dies nochmals um einiges mehr wert.

Deutlich wird dies z.B. bei der Suche nach einem zuverlässigen Handwerker. Neben Faktoren, die durch jeden Handwerker selbst gesteuert werden können (z.B. Aktualität der Homepage, Eintrag im Telefonverzeichnis usw.) ist der wohl entscheidende Faktor in jedem Fall die Empfehlung durch einen Bekannten. Wenn dieser Bekannte dann selbst als äußerst guter Handwerker gilt, ist eine solche Empfehlung durch keine andere Werbung zu toppen.
Das Pendant im Internet wären hierbei die sogenannten Backlinks, also Verweise von externen Seiten auf die eigene Homepage. Wenn jetzt diese Backlinks von Seiten kommen, die Google als besonders wichtig für ein Themengebiet ansieht, ist ein solcher Link auf die eigene Site mehr wert als alle anderen Maßnahmen.

Ranking-Faktor Aktualität
Ein weiterer Faktor ist natürlich auch die Aktualität. Genauso wie die Schaufenster eines Ladenlokals regelmäßig neu dekoriert werden sollten, muss auch eine Homepage ständig auf Stand gehalten werden.
Natürlich muss der hierfür anfallende Arbeitsaufwand in einem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen sein, aber generell sollte die Fachhändler-Homepage ebenfalls den gleichen Zweck erfüllen, wie ein Schaufenster: Kunden in den Laden locken.

Ranking-Faktor Alter
Wem vertraut man, wenn es um wichtige Anschaffungen oder Entscheidungen geht?
Oftmals ist es entscheidend, welche Kompetenz derjenige aufzuweisen hat, auf dessen Ratschlag man hört. Und meist ist Kompetenz nur vorhanden, wenn diese Person eine langjährige Erfahrung nachzuweisen hat. Die besten Verkäufer überzeugen nicht unbedingt durch Redekunst sondern durch Know-How und der Kunde muss sich auf genau dieses Know How verlassen können.
Genauso verhält es sich mit dem Einfluss des Alters einer Domain. Google wird eine Domain immer bevorzugt behandeln, wenn hierunter bereits in der Vergangenheit themenrelevante Inhalte zu finden waren.
Das bedeutet nicht, dass man keine neuen Projekte unter neuen Domainnamen forcieren sollte. Aber wenn eine Domain schon lange bei Google bekannt ist, sollte man sich gut überlegen, diese gegen eine neu zu registrierende Domain zu tauschen.

SEO-Ziele für Fachhändler
Die beste SEO-Strategie für eine typische Fachhändler-Homepage mit einigen Hundert oder Tausend Besuchern pro Monat sollte darin liegen, Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis zu halten. Nicht jeder Ranking-Faktor spielt hier eine wesentliche Rolle und die Umsetzung aller derzeit bekannten Optimierungsmaßnahmen würde jeden Kostenrahmen sprengen.
Als Fachhändler mit regional begrenztem potenziellem Kundenstamm gibt es eine hohe Anzahl an wirksamen Massnahmen, mit denen die eigene Homepage bei allen relevanten Suchanfragen optimal gefunden wird. Und für die Umsetzung benötigt man weder ein hohes Budget noch besondere technische Kenntnisse oder Spezialwissen im Bereich SEO.

In den nächsten Beiträgen zu dem Themengebiet SEO werde ich die Faktoren erläutern, die nach unser Erfahrung zu den wichtigsten Bausteinen auf dem Weg zu einer optimal aufgestellten Fachhändlerhomepage gehören.